Lieu: St. Gallen, SG
Année: 2020
Maîtres de l'ouvrage: Textilmuseum St. Gallen

Entwurf
Der Projektentwurf ergänzt das bestehende Museum mit einer aufgesetzten Holzkonstruktion. Die Aufstockung geht bewusst auf die Sprache der vorhandenen Fassade ein. Die vertikale Fassadeneinteilung wird weitergeführt, die Farbigkeit bewahrt und die Arkade als wiederkehrendes, zentrales Motiv wieder aufgenommen. Der Leichtbau fasst neben kleineren Nebenräumen einen neuen grosszügigen Ausstellungsraum, den Ballsaal. Dieser lehnt sich mit seiner monumentalen Formensprache und indirektem Lichteinfall an die Atmosphäre von Ballsälen des 19.Jahrhunderts an.

Rungang
Der Museumsparcour beginnt beim Eingangsfoyer und führt über einen geschlossenen Rundgang zu den verschiedenen Ausstellungsebenen. Ein grosser Aufzug (Fassungsvermögen von 40 Personen) bringt die Besucher direkt zum Hauptausstellungssaal innerhalb der neuen Aufstockung. Der Ballsaal wird auf beiden Seiten von Ausstellungskammern ergänzt. Der Rundgang führt über eine weite Treppe zum darüber liegenden Galeriegeschoss. Hier ordnen sich, auf beiden Seiten, Schaufenster entlang eines linearen Korridors an. Der Korridor mündet in einen letzten Ausstellungsraum. Dieser wird aussen von einem Kranz aus Vitrinen gefasst und bietet eine weitere, mittig liegende Ausstellungsfläche. Dieser Raum schafft eine visuelle Verbindung zurück zum Ballsaal. Der polyvalente Ausstellungsraum und die Räumlichkeiten für die temporäre Ausstellung sind weitere mögliche Haltestellen im vertikalen Rundgang.

Vertikale Erschliessung
Die neue, unabhängige Treppenerschliessung des Museumsbereiches wird im hinteren Teil der Anlage zur Seite des Hinterhofs untergebracht. Der vertikale Anbau vervollständigt die Rückfassade, indem bestehende Fassadeneinteilung und Materialität, mit rotem Backstein weitergeführt werden. Die Auslegung des Anbaus ermöglicht eine dreiteilige Gliederung der Fassade und schafft es den bestehenden mittigen Teil des Museums zusätzlich zu rahmen.

Eingangssituation
Um den neuen Charakter und die Präsenz des Museums innerhalb des Bestandes zu akzentuieren, wurde ein zusätzlicher Eingang im Erdgeschossbereich des linken Flügels geschaffen. Dieser sticht über hohe Bögen in der Fassade hervor und erschliesst den neu organisierten Teil des Museums. Die administrative und die öffentliche Erschliessung des Gebäudes werden dadurch voneinander abgekoppelt. Es wird eine klare Trennung der Besucherströme von Textilmuseum und Textilhaus erreicht. Der öffentliche Museumsrundgang führt die Besucher über das Eingangsfoyer zu den verschiedenen Ausstellungsebenen in den Obergeschossen. Der grosszügige, offen ausgelegte Foyer Bereich umfasst neben dem neuen Empfang, eine Kaffeebar und den Museumsshop. Die Fusion dieser Nutzungen innerhalb eines hohen, grosszügigen Raumes, und die ebenerdige Orientierung und Öffnung der Räumlichkeit und ihrer Funktionen zur Strasse und dem öffentlichen Raum, laden den Besucher zum Verweilen ein und animieren zum Rundgang.